Georg Ettl

Georg Ettl wurde am 31.3.1940 in Nittenau geboren und wuchs in Bayern auf, bis er 1959 nach Detroit auswandert. Dort machte er eine Ausbildung zum Werkzeugmacher und technischem Zeichner. Seinem Interesse an Literatur und Philosophie zufolge, beginnt er diese beiden Fächer ab 1961 anfänglich an der Wayne State University in Detroit zu studieren und begibt sich 1963 nach Frankreich, um sein Studium anfänglich in Poitiers und dann 1964/65 an der Sorbonne in Paris fortzusetzen. Zurück in Detroit entscheidet er sich, sich der Kunst zu widmen und setzt sein Studium an der Wayne State University fort. Er erhält dort 1966 den Bachelor of Arts, 1967 den Masters of Arts und 1972 den Masters of Fine Arts. Von 1966 bis 1973 lehrt er Kunst und Geisteswissenschaften an der Wayne State University und am Macomb-College in Detroit.

Seine ersten Arbeiten nehmen an der minimalistischen Bewegung teil, und im Jahr 1969 ist er in der Ausstellung Other Ideas neben Walter de Maria, Carl André und Dan Flavin an der Detroit Institute of Arts vertreten.
Georg Ettl heiratet 1968 die amerikanische Staatsbürgerin Dianne Gaspas. 1971 kommt ihre gemeinsame Tochter Renatae zur Welt. Nach mehreren Einzelausstellungen in den USA zwischen 1971-1973 kehrt er mit Frau und Tochter nach Deutschland zurück. Sie lassen sich in Viersen, Nordrhein-Westfalen nieder. Er unterrichtet dort von 1974 bis 1990 als Kunsterzieher am damaligen Mädchengymnasium, dem heutigen Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasium.

Gleich nach seiner Rückkehr nach Deutschland unternimmt Ettl eine Reihe von Arbeiten, die noch vom amerikanischen Minimalismus gekennzeichnet sind. Er legt ein besonderes Augenmerk auf „Know-how“ und hebt sich durch die Vielfalt der Materialien, die er benutzt, ab.

Ab 1986, beginnt Ettl die menschliche Figur in seine Arbeiten einzuführen.

1996 erschafft er das Atelier Ettl, welches hauptsächlich teder Produktion einfachen erschwinglichen Objekten gewidmet ist.

Architektur spielt ebenfalls seit Anfang an eine wichtige Rolle in den Arbeiten Ettls. Sein berühmtes Fresko Les Chevaux d’Oiron, welches er im Chateau d’Oiron 1992 realisiert, oder seine Glasmalerei für die Stiftskirche Saint-Bernard in Romans in 1997, als auch die Heilig Geist Kirche in Neuss (1992-1999), dessen Innenraum von Ettl vollständig ausgestaltet wurde, versuchen die verlorene Verbindung zwischen

Künstler und Architekt herzustellen und einen Dialog mit Geschichte und geschichtlichen Formen herzustellen.
In 2002 erhält der Künstler vom französischen Staat die Auszeichnung „Chevalier de l’ordre des Arts et des Lettres“.
Nach langer Krankheit verstirbt der Künstler am 03. November 2014. Seine Urne ist im Familiengrab auf dem Pfarrfriedhof in Viechtach (Bayrischer Wald) beigesetzt.

 

Eine Übersicht der Arbeiten und Projekte des Künstlers finden Sie auf seiner Website: www.georgettl.com

Werke des Künstlers